GASTRO SESSIONS 2023 IN AUGSBURG – Die „Sessions” sind zurück: Zwei Tage Power für die ganze Branche in herausfordernder Zeit

Aus den erfolgreichen Gastro Startup Sessions, mit denen der Leaders Club den gastronomischen Nachwuchs in den Jahren vor Corona mit Wissen, Erfahrung und Inspiration auf ihrem Weg in die Branche unterstützt hat, sind in diesem Jahr erstmals die „Gastro Sessions” gestartet. Am 1. und 2. Februar 2023 gab es unter dem Motto „Mastering Challenging Times” im Riegele WirtsHaus in Augsburg Input, Hilfestellung und geballtes Know-how für alle Gastgeber*innen, die in diesen herausfordernden Zeiten vom offenen Austausch unter Kollegen/Kolleginnen, auf die aktuellen Challenges zugeschnittenen Inhalten und einem starken Netzwerk profitieren wollten.

Marc Uebelherr (Präsident Leaders Club Deutschland): „Mit den Gastro Startup Sessions hat der Leaders Club in den vergangenen Jahren ein einzigartiges Format zur Unterstützung von Gründer*innen in der Gastronomie mit jährlich bis zu 200 Teilnehmer*innen etabliert. Dabei haben wir gemerkt, dass auch gestandene Unternehmer*innen von den Jungen sehr viel lernen können. Deshalb werden aus den Startup Sessions mit dem Neustart nach der pandemiebedingten Pause die Gastro Sessions für die ganze Branche.”

Mit den neu aufgelegten Gastro Sessions beschwor der Leaders Club Deutschland zwei Tage lang das Miteinander, den Austausch und die gegenseitige Unterstützung innerhalb der Gastro-Branche, die nach Corona unter anderem mit Mitarbeiter*innenmangel und Kostensteigerungen auf breiter Front umgehen muss. Präsident Marc Uebelherr begrüßte die mehr als 100 Teilnehmer*innen mit dem Versprechen, sie nicht mit Negativnachrichten zu belästigen: „Heute geht es um Innovationen, Inspirationen und den Mut, trotz aller Krisen weiterzumachen. Dazu haben wir tolle Referent*innen eingeladen, die ihre Ideen und Erfahrungen mit uns teilen, damit wir die Herausforderungen gemeinsam lösen können.”

Unter den mehr als 100 Teilnehmern entpuppten sich die neu konzipierten Gastro Sessions schnell als energiegeladenes Familientreffen, bei dem Netzwerke geknüpft, neue Branchenfreundschaften geschlossen sowie viel Wissen und Inspiration weitergegeben wurden.

GASTROFLÜSTERER KEMAL ÜRES: „TRÄUMT GROSS!”

Moderiert von Nachwuchs-Gastronomin Anja Hirschberger und Leaders Club-Urgestein Jean Ploner, boten die Gastro Sessions ein dicht getaktetes Programm mit hochrelevanten Themen von Digitalisierung und Prozessoptimierung über die Kommunikation mit Gästen und – potenziellen – Mitarbeitern, bis hin zu Selbstwirksamkeit oder den Vorteilen von Franchising und zentralen Küchen. Für viele ein Highlight: der Auftritt von „Gastroflüsterer” Kemal Üres, der mitreißend seinen Weg vom erfolgreichen Gastronomen in Hamburg zum Multiunternehmer und ersten Social Media-Held der deutschen Gastro-Welt schilderte. Er appellierte an das Publikum: „Träumt groß! Authentizität ist der Schlüssel zum Erfolg. Wer heute gewinnen will, muss sichtbar sein. Dazu braucht es Content, Community und Consistency. Liefert Mehrwert. Interagiert mit euren Fans. Bleibt dran!”

AUSREDEN GELTEN NICHT MEHR

Gleichzeitig große Chancen, aber auch zahlreiche Herausforderungen auf dem Weg, als Unternehmer*in besser zu werden – und damit widerstandsfähiger in stürmischen Zeiten – bietet die Digitalisierung. Sie ist seit Corona kein Nice-to-have mehr, sondern definitiv ein Must-Have für jede*n Gastronom*in. „Ausreden gelten nicht mehr”, stellte Digitalisierungsexperte Michael Kuriat fest. „Unsere Zielgruppen haben sich verändert – sind wir bereit für diese Veränderungen?” Denn, so Kuriat, die digitale Transformation erfordert zunächst eine mentale Transformation in den Köpfen der Unternehmer*innen.

Zum Beweis lieferten die Sessions jede Menge praxiserprobte Beispiele dafür, wie digitale Prozesse die Profitabilität eines Restaurants verbessern und die dort arbeitenden Menschen entlasten können, damit diese mit ganzer Kraft Gastgeber*innen sein dürfen. Auf der Bühne: Dienstleister*innen, die mit ihren Tools Lösungen für die aktuellen Management-Herausforderungen der Branche anbieten, ebenso wie Kommunikations- und Marketing-Profis, die erläuterten, wie sich die Technologien mit den für eine erlebnisreiche Customer Journey und effiziente Gästegewinnung unverzichtbaren menschlichen Soft Skills verbinden lassen. „Zufriedene Gäste reichen nicht mehr aus, wir brauchen Fans”, kommentierte Service Coach Nicole Friesenbichler die gestiegenen Erwartungen an Gastronomie, die begeistert. „Schaffen wir (Er-)Lebenswelten! Die entscheiden Software dafür: ein inspirierender Service.”

DIGITALER ZWILLING FÜR DAS RESTAURANT

Angesichts der großen Vielfalt an digitalen Tools auf dem Markt, die unter leidenschaftlichen Gastronom*innen häufig entweder Aktionismus oder Frustration – oder auch beides – verursachen, empfahl Andreas Steinbeißer, Geschäftsführer sell & pick, einen Blick auf die Automobilbranche. „Tesla hat es als ein IT-Unternehmen, das Autos baut, vorgemacht. Davon können wir ein neues Denken lernen: Gastronomie als Technologie-Unternehmen für Essen, Trinken und Gasterlebnis.” Wie bei den Fahrzeugen sei der Weg zum autonom gesteuerten Restaurant lang. „Im Idealfall bildet ein digitaler Zwilling alle Daten und Prozesse im Betrieb ab und ermöglicht dynamische Prozesse – wie im digitalsten Wirtshaus der Welt, dem Münchner Hofbräuhaus. Dort arbeiten die Mitarbeiter inzwischen so effizient, dass sie nur noch sechs Stunden gebraucht, aber acht Stunden bezahlt werden!”

Eine der wichtigsten Aufgabe der Digitalisierung lautet, da waren sich die Speaker einig, den Faktor Mensch in der Branche zu stärken und sie damit für die Mitarbeiter*innen wieder attraktiv zu machen. Ein Ziel, das sich auch die branchenweite Employer Branding-Kampagne des Leaders Clubs #gastrofamily auf die Fahne geschrieben hat, wie Projektleiterin Natascha Dibowski berichtete: „Wir waren im Bundestag, auf Großplakaten, in Kino und TV sowie auf den wichtigsten Branchenevents und dabei soll es nicht bleiben. Alle müssen mithelfen, das Image der Gastronomie zu verbessern, indem wir positiv über sie sprechen. Denn die Leute wollen in einer Gewinnerbranche arbeiten, nicht bei den Jammerlappen!”

OPTIMISMUS BRAUCHT MUT

Zum Gewinnen gehört Optimismus, der Mut braucht. Deshalb widmete Coach Janina Felix ihren Impulsvortrag und anschließenden Deep Dive dieser besonders in herausfordernden Zeiten so wichtigen Eigenschaft, „Für Mut braucht es Selbsterkenntnis, Wahrhaftigkeit und Vertrauen”, zählte die Expertin auf. Und auch, Gefühle anzunehmen und auszusprechen: „Stell dir vor, alle deine Emotionen sitzen an einem Tisch und melden sich zu Wort. Dann du bist der Gastgeber – und entscheidest, wer wo sitzt!”

Aus der Praxis für die Praxis gaben auch erfolgreiche Gastronomen ihre Erfahrungen an den Nachwuchs und die Kollegen*innen weiter. René Dost, der in Brandenburg mit zahlreichen Konzepten aktiv ist, gewährte transparent Einblick, wie er mithilfe verschiedener digitaler Tools die Zahlen und Liquidität seiner 35 Einzelunternehmen im Griff hat. Markus Bauer, Gesellschafter der MAHAVI Group in Fürstenfeldbruck, erinnerte daran, öfter mal zu denken wie ein Kind: unbeschwert und kreativ. „Bedenkenträger*innen und Aber-Menschen gehören nicht in kreative Prozesse, um schöne Dinge entstehen zu lassen. Und: Dankbarkeit und Wertschätzung gehören zu den Ressourcen, die unbegrenzt einsetzbar sind!”

IM VERBUND STARK

Zusammenfassend beantworteten die Gastro Sessions eindrucksvoll die Frage, wie die Gastronomie wieder menschlicher werden kann – für Gäste, Mitarbeiter*innen und Unternehmer*innen: mit smarten Daten, effizienten Prozessen, neuem Denken und unternehmerischem Mut. Wie Torsten Petersen, Geschäftsführer der Enchilada-Gruppe, nicht nur mit Blick auf das Franchising feststellte: „Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.” Die Verbundenheit unter den Teilnehmer*innen war nach zwei Tagen „Sessions” jedenfalls deutlich gewachsen. Spätestens am 21. und 22. Februar 2024 kommt die „Gastro Sessions Family” wieder zusammen, denn dann steigt die nächste Runde in Potsdam.

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